»Die letzte Wahl« im Spiegel der Presse

»Florian Felix Weyh überlässt es den Lesern, von welcher der Reformideen sie sich begeistern lassen möchten. Er präsentiert sie alle gleich elegant in den Dialogen der fiktiven Therapiegespräche und in einer altertümlichen Sprache, mit der er sich vor den demokratietheoretischen Schriften der Aufklärung verbeugt. Weyh hat kein Fachbuch geschrieben, er setzt weder auf einen Fußnotenapparat, noch auf die fragwürdige Kunst, Verben zu substantivieren. Die Wahlrechtsideen kommen aus allen politischen Lagern und politischen Schulen und widersprechen sich zum Teil offen, lassen zum Teil aber auch interessante Kombinationsmöglichkeiten zu. (...) Weyh ist es wichtig, dass die Stagnation überwunden wird, in der er unser politisches System gefangen sieht. Das hätte furchtbar in die Hose gehen können. Ein Buch über Wahlrechtsreformen, das formal in einem belletristischen Gewand steckt? Das seriöse politische Ideen in einem fiktiven Therapieprotokoll diskutiert? Florian Felix Weyh ist kein geringes Risiko eingegangen. Die Schrift ist weder nur parodistischer Roman, noch nur demokratietheoretisches Sachbuch, sie ist beides auf einen Streich. Intelligent und unterhaltend in einem – Chapeau!« Daniel Blum, Deutschlandfunk

»Wer hier eine zwangsoriginelle und überzogene Albernheit erwartet, den wird das Buch angenehm überraschen. Der Text gewinnt durch die Einbettung ins Komische eine Leichtigkeit und Frische, die die Lektüre zu einem Vergnügen macht. (...) Es ist offensichtlich, dass die Therapieansätze keine Schritte und erst recht keinen 40-Punkte-Plan hin zu einer ›besseren‹ Demokratie darstellen. Die meisten von ihnen sind wechselseitig unvereinbar. Gegen eine Vielzahl lassen sich gravierende Einwände formulieren. Das mindert den Wert des Buches nicht, verführt es den Leser doch dadurch dazu, sich mit den Reform-Gedankenexperimenten, die Weyh schildert, auseinanderzusetzen. Es bleibt ein nachhaltiges Erstaunen darüber, welch großen Gestaltungsspielraum eine Gesellschaft besitzt, die ihre kollektiven Entscheidungsprozesse ›demokratisch‹ gestalten möchte. Beginnt man die Lektüre also mit passenden Erwartungen, so schließt sich eine wunderbare Leseerfahrung an. Es ist kein eherner Traktat und kein wissenschaftliches Werk, das Weyh verfasst hat. Geschlossenheit, diskursive Anschlussfähigkeit oder erschöpfende Literaturauswertung erwartet der Leser vergeblich. Eleganz, Stil und anregende Gedankenexperimente findet er dagegen reichlich. Damit harmoniert die Gestaltung des bei Eichborn in der Anderen Bibliothek erschienenen Bandes, die das Buch fast auf das Niveau eines Buchkunstwerks hebt.« Johannes Gerberding, Bucerius Law Journal

»Kurz: Eine hervorragende, kenntnisreiche und literarisch tief verwurzelte Arbeit, deren Lektüre jedem Staatsbürger, mindestens aber jedem Juristen mehr intelligente und konstruktive Kritik nahebringt, als wohl jedes traditionelle staatstheoretische Lehrkompendium. Im Nachhinein wird klar, warum der Autor sich vorsorglich hinter so vielerlei literarischen Hecken geduckt gehalten hat. Seine Kritik ist in der Tat ebenso gewaltig wie intelligent.« Carlos A. Gebauer, ef-Magazin

»Weyh schreckt vor keinem Gedankenspiel zurück, das macht sein Buch so lesenswert. (...) Entscheidend ist die gelungene Provokation. Der Autor gibt sich nicht mit der üblichen Wundsalbe von ein bisschen mehr Bürgerbeteiligung und etwas weniger Parteienstaat zufrieden. Wer die Demokratie liebt, wird Weyhs Schockbehandlung mit Vergnügen folgen.« Rheinischer Merkur

»Das Bestechende daran ist der ungeheure Einfallsreichtum des Autors. (....) Sicher das lesenswerteste politische Buch der letzten Zeit.« Ernst Sittinger, Kleine Zeitung Graz

»Der im wahrsten Sinne faktografische Roman von Florian Felix Weyh, der unter dem Titel Die letzte Wahl 2007 erschien, ist ein herrlicher Zweifelsfall für das belletristische Profil der Anderen Bibliothek. Weyh erfindet ein therapeutisches Gespräch und darin erfährt der Leser alles über politische Wahlen und die an ihnen leidenden Politiker und Bürger. Das Buch hat, wie es für ein Sachbuch sich gehören mag, ein beachtliches Literaturverzeichnis, richtige Zitatnachweise und ein zünftiges Register. Und doch zieht Weyh alle Register der literarischen Technik. Klar, dass das vor der deutschen Literaturkritik absolut geräuschlos vorüberzieht.« Michael Schikowski, www.immer-schoen-sachlich.de

»Neben diesen kleineren, wenig spektakulären Änderungsmöglichkeiten, denen auch in der Summe allenfalls kosmetische Bedeutung zugeschrieben werden kann, stehen allerdings auch Vorschläge Weyhs, die es in sich haben. In einem Verlosungscomputer befinden sich die Namen aller Deutschen, die den Kriterien eines unabhängigen Wahlkomitees genügen. Aus diesen 62 Millionen Namen werden 600 gezogen, die in dann in der nächsten Legislaturperiode die Abgeordneten des Deutschen Bundestages stellen. Wie beim traditionellen Schöffenamt besteht die staatsbürgerliche Pflicht, zugeloste Abgeordnetenmandate anzunehmen. Ein Freikauf ist nicht möglich. Die Vorzüge dieses Zufallsparlamentes wären nach Weyh zum Beispiel, die Wahlkreispflege, die Parteiarbeit und die Lobby-Kontakte würden entfallen, die Arbeitslast politischer Mandatsträger somit spürbar abnehmen.« Dirk Farke, Neues Deutschland

»Weyh nähert sich den Problemen nämlich auf eine zugleich humorvoll-ironische und wissenschaftlich ambitionierte Art. (...) Doch je mehr man sich mit den Befunden beschäftigt, umso mehr muss man gestehen, dass die verkrusteten und ritualisierten Entscheidungsabläufe in Parteien und Parlamenten gar nicht anders aufgebrochen werden können als durch zunächst illusorisch erscheinende Reformen. So sind Ideen wie die einer Negativ­, Eventual­ oder Nebenstimme provozierende Tabubrüche, die eine Debatte über Demokratie, Wahlrecht und Gemeinwesen durchaus beleben können, selbst wenn ihre Chance, je verwirklicht zu werden, gegen Null geht.« Schwäbische Post

»Dem Schriftsteller und Journalisten Florian Felix Weyh (...) geht sogar die Einführung der Mehrheitswahl nicht weit genug. Er diskutiert verschiedene Varianten des Pluralwahlrechts, um den politischen Einfluss von Transfergeldbeziehern zu schmälern und findet damit sogar einen Bundesgenossen im Bundesvorstand der CDU.« Thomas Wagner, Der Freitag

»Kompliziert wäre es, Weyhs Vorschläge der Kinder-, Negativ- und Eventualstimmen miteinander zu koppeln. Auch sein Rütteln am Status des Bundesverfassungsgerichts mag nicht jedem behagen. Doch gerade das Fehlen ideologischer Scheuklappen erlaubt es, die ganze Bandbreite möglicher Wahlreformen abzubilden. Das Buch ist ein Ideengeber. Gleichzeitig ruft es dazu auf, die Ideen zu hinterfragen. Es macht Spaß, sich vorzustellen, inwieweit man selbst von einem der 40 Heilversuche betroffen wäre und welche politischen Veränderungen daraus wirklich resultieren würden. Und schaut man auf die niedrige Wahlbeteiligung der zurückliegenden Landtagswahlen, so kann es nicht schaden, ein paar Vorschläge im Hinterkopf zu behalten« Der Behörden Spiegel

»Der Autor bedient sich einer ungewöhnlichen Erzähltechnik, mittels derer er auf die Schwächen des demokratischen Systems aufmerksam machen will. Sprachlich in Anlehnung an die Schriften der Aufklärung verfasst, werden durch diese Form des Erzählens tiefgreifende politische Debatten anschaulich und greifbar gemacht.« Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol)

»Weyh provoziert, spitzt seine Fragen zu. (...) Was bei diesem Aufklärungswerk angenehm auffällt, ist die schöngeistig leichte Form, die der Autor gewählt hat.« Uwe Salzbrenner, Sächsische Zeitung

»In seinen inhaltlichen Absichten ist Weyhs Buch eine ganz vorzügliche Angelegenheit. Es kümmert sich um Dinge wie qualifizierte Mehrheiten und die Aufteilung von Wahlkreisen, um die Auswirkungen der Informatik, um das Wahlalter. Es gibt Exkurse in die Geschichte der antiken Demokratie und jener der oberitalienischen Stadtstaaten. Sie sind erhellend. Die Äußerungen zu einzelnen Aspekten des modernen Demokratiebetriebs klingen angemessen, sind nachvollziehbar und animieren zum Weiterdenken. Dass sie nicht im härenen Predigerton erfolgen, sondern auf Kulinarische hin wollen, sei dankbar vermerkt; der Vortrag ist souverän und witzig. Das Buch stellt aus vielerlei Sicht die Demokratie in Frage, um sie und ihre Möglichkeiten immer wieder zu bestätigen. Dies erfolgt in einer Addition von Essays ganz aus der Tradition des großen Montesquieus. Ein Mehr an Lob lässt sich eigentlich nicht vergeben.« Rolf Schneider, Deutschlandradio Kultur

»Dieser Demokratietheoretiker ist ein Trendsetter, zweifelsfrei.« Die Presse, Wien